Ortmann - Organisation und Welterschließung Kommentar
Aus Leowiki
Das Buch gliedert sich grob in folgende drei Teile:
- I) Dekonstruktion: Eine sehr detaillierte Auseinandersetzung mit KritikerInnen Derridas; interessantes Aufzeigen von Parallelen zur Kritischen Theorie bzw. auch der Auseinandersetzung im Positivismusstreit, wobei Ortmann gerade Verteidungsreden Adornos und Habermas' aus dem Positivismusstreit in Stellung bring, um Derrida und die Postmodernisten gegen die Kritische Theorie zu verteidigen.
- II) Organisation: Anwendung von Derridas Différance auf Organisationen und Organisationsforschung
- Interessant ist daran insbesondere der Teil über "Zonen tolerierter Differenz" (S. 141 ff.), wo Ortmann festhält, dass er gegen ein "aus dem Ruder laufen" prekärer Trajektorien iterativ-mimetischer Spiele "nur zwei Korrekturmechanismen: Evolution und/oder Macht" (S. 143) sieht.
- S. 162-184: Interessantes Kapitel über "Verträge, Standards, Private Governance Regimes" als Anwendung der Différance auf Globalisierung(sprozesse); sehr viel Rekurs dabei auf Texte Gunther Teubners.
- S. 211-218: Gelungenes Kaptiel über "Organisationen als Placebo-Responder" bzw. "Consulting als Placebo".
- III) Evolution und Kooperation: Hier ist am interessantesten wohl eine "Notiz über Evolution, Konkurrenz und Kooperation" ab S. 259, im übrigen der eher schwächere Abschnitt des Buchs.